Was ist ein Werbeblocker?
Werbeblocker (auch Werbefilter und Adblocker genannt) sind Softwarelösungen, die Banner-Werbung, Popup-Fenster mit Werbung, Animationen und Werbung in Texten blockieren. Die Software ist in der Regel eine Browser-Erweiterung. Verbreitete Lösungen sind unter anderem AdBlock und AdBlock Plus. Aktuelle Antivirenprogramme von Norton, Kaspersky und anderen Anbietern können Werbung aus Webseiten filtern.
Wie funktionieren Werbeblocker?
Die Adblocker identifizieren Werbung mithilfe verschiedener Anzeichen. Zu den Identifikationsmerkmalen gehören neben weiteren:
· Die Werbegrafik-Größe: Diese ist beispielsweise bei Google-Adsense-Anzeigen standardisiert, ein Medium Rectangle ist 300x250 Pixel groß, das Format Skyscraper hat die Größe 120x600 Pixel.
· Wird über eine URL Werbung geladen, landet die URL auf der schwarzen Liste.
· Die in der URL enthaltenen Begriffe.
· Die DOM-Struktur der Werbeanzeigen.
· JavaScipt, denn in vielen Fällen basiert Werbung auf JavaScript.
Damit Browser die Werbeanzeigen nicht laden und anzeigen, blockieren die Werbeblocker die Ausführung der entsprechenden Skripte.
Was sind die Vor- und Nachteile der Werbeblocker?
Der Anwender profitiert von der Verwendung der Werbeblocker doppelt: Durch den Wegfall der Werbeanzeigen lädt die Webseite schneller und störende Werbung wird nicht angezeigt. Zusätzlich limitieren die Adblocker im Idealfall das Sammeln personenbezogener Daten von Webseitenbesuchern und steigern so die Privatsphäre.
Werbeblocker stellen auf der anderen Seite ein Problem für die Webseitenbetreiber dar, die in vielen Fällen einzig über die Werbeanzeigen Einnahmen generieren und teilweise finanziell davon abhängig sind. Daraus resultiert ein möglicher Nachteil für die Anwender, wenn zuvor kostenlose Webseiten aufgrund fehlender Werbeeinnahmen den Betrieb einstellen oder zu einem kostenpflichtigen Abo-Modell wechseln. Viele Webseitenbetreiber erlauben das Lesen der Inhalte daher nur noch, wenn ein installierter Werbeblocker für die jeweilige Webseite deaktiviert ist. Entsprechende Ausnahmen nehmen Anwender in den Einstellungen der Programme vor.
In der Vergangenheit führten verschiedene Vorfälle zu Kritik an den Anbietern der Softwarelösungen. Manche Browser-Erweiterungen haben zum Beispiel im Jahr 2016 zwar Werbung gefiltert, dafür jedoch den Browserverlauf eines Anwenders gespeichert und diesen an andere Unternehmen für Werbezwecke verkauft.